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Archivgespräch
Donnerstag, 5. März 2020, 18.00 Uhr
Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Vegesack, Studiobühne
"Die politische Lage in den kurdischen Siedlungsgebieten
der Türkei und Syriens"
Leyla Ïmret, ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Cizre, referiert zum Thema
und stellt sich der Diskussion.
Leyla Ïmret wurde 1987 in der kurdischen Stadt Cizre geboren. Seit 1996 lebte sie bei Verwandten in Osterholz-Scharmbeck und absolvierte dort Ausbildungen zur Kinderpflegerin und Frisörin. 2013 übersiedelte sie in ihre Geburtsstadt. Dort wurde sie im folgenden Jahr als Kandidatin der Barış ve Demokrasi Partisi (BDP), einer Schwesterpartei der linken HDP, mit 83% der Wähler*innen-Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt. Während ihrer Amtszeit engagierte sie sich für den kommunalen Wiederaufbau und insbesondere für den Umweltschutz. Im Herbst 2015 enthob die türkische Regierung sie wegen angeblicher Aufwiegelung des Volkes zum bewaffneten Aufstand gegen den Staat ihres Amtes. Nach dreimaliger Festnahme flüchtete sie Ende 2017 nach Deutschland und erhielt hier politisches Asyl. Heute studiert sie an der Universität Bremen Politikwissenschaft und fungiert als eine von zwei Deutschland-Vorsitzenden der Halkların Demokratik Partisi (HDP).
Die repressive Politik der AKP-Regierung Erdogans in der Türkei stößt hierzulande seit langem auf viel Kritik. Die Besetzung eines 30 km breiten Grenzstreifens im syrischen Kurdengebiet durch die türkische Armee und zuletzt die Intervention im libyschen Bürgerkrieg haben zusätzlich Beunruhigung und politische Proteste hervorgerufen. Als Handelnde und unmittelbar Betroffene ist Leyla Ïmret prädestiniert, zum besseren Verständnis der Lage in den Krisengebieten beizutragen.
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