Gedenkveranstaltung
zur Erinnerung an den 9. und 10. November 1938 („Reichskristallnacht“) in der Region Bremen-Nord, des Jahrestages der erneut verschärften Verfolgung jüdischer Bürgerinnen und Bürger
Szenische Lesung im Gemeindesaal der Kirche Alt-Aumund
Donnerstag, den 9. November 2023, 17.00 Uhr
TAT OHNE TÄTER?
Die Brandstiftung an der Synagoge Aumund-Vegesack am 10. November 1938.
Mitglieder der Internationalen Friedensschule Bremen lesen aus den Dokumenten der Prozessakten von 1949 und 1950.
Einführung: Wiltrud Ahlers
Gedenken auf dem Jacob-Wolff-Platz in Bremen-Aumund
Donnerstag, den 9. November 2023, 18.30 Uhr
Wortbeitrag: Heike Sprehe, Sprecherin des Beirates Vegesack
Veranstalter:Internationale Friedensschule Bremen
Beirat des Ortsamtes Vegesack
Ev.-luth. Kirchengemeinde Alt-Aumund
Die Beteiligten an der Brandstiftung lassen sich vor dem Eingang zur Synagoge fotografieren.
Die Angeklagten der Prozesse von 1949 und 1950: Heinrich Hillmann sen. (3. v.l.) und Ernst Röschmann (4. v.l.)
Das Gotteshaus der israelitischen Synagogengemeinde Aumund-Blumenthal-Vegesack wurde am 10. November 1938 am helllichten Tag in Brand gesetzt. Die Beteiligten ließen sich bereitwillig fotografieren; sogar die Tatwerkzeuge waren auf den Bildern sichtbar. In der Nacht zuvor hatten SA-Trupps im ganzen Reich jüdische Menschen gedemütigt und ermordet; jüdische Geschäfte wurden verwüstet und Synagogen gingen in Flammen auf.
In den Jahren 1949 und 1950 fanden Schwurgerichtsprozesse statt, um die Brandstiftung in Bremen-Aumund zu klären. Keiner der namentlich sämtlich bekannten Personen wurde wegen Brandstiftung verurteilt.
Die Internationale Friedenschule Bremen versucht, in einer Szenischen Lesung einen Eindruck davon zu vermitteln, was am 10. November am heutigen Jacob-Wolff-Platz geschah und warum sich die Wahrheitsfindung in der unmittelbaren Nachkriegszeit schwierig gestaltete.
Die Aumunder Synagoge, ca. 1900. Das Gebäude befindet sich vor der lutherischen Kirche.

Abbildung: Fotomontage, Rainer Habel
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